ICEPargumente 2│2008
von Axel Bohmeyer, Berlin

Menschenbilder gegenwärtiger Sozialpolitik - eine ethische Analyse

Die aktuellen Umfragen zur Akzeptanz des Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells „Soziale Marktwirtschaft“ sprechen eine deutliche Sprache: 60 Jahre nachdem die Währungsreform in Kraft trat, hat die Mehrheit der Deutschen das Vertrauen in die Soziale Marktwirtschaft verloren. Der soziale Ausgleich ist – so urteilen die Befragten mehrheitlich – auf der Strecke geblieben. Dabei liegt die Idee der Sozialen Marktwirtschaft doch in einem integrativen Ansatz: der Verbindung von Wirtschafts- und Sozialpolitik. Doch gerade die sozialpolitischen Reformen der letzten Jahre – namentlich Hartz IV – befördern die Angst der Menschen vor sozialem Abstieg und vor Armut weiter. Sie fürchten, ihren Lebensunterhalt mit einer Grundsicherung bestreiten oder sich als Arbeitssuchende ganz konkret der Grundphilosophie der sozialpolitischen Reformen unterordnen zu müssen. Welche Menschenbilder können im neuen zweiten Sozialgesetzbuch (SGB II) gefunden werden und wie sind sie ethisch zu bewerten?

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ICEPargumente 1│2008 von Christian Bernzen, Berlin

Inklusion statt Strafe? Normative Implikationen der Jugendsozialarbeit mit delinquenten Jugendlichen

Wenn das öffentliche Gespräch auf delinquente Jugendliche kommt – und das geschieht zumal in Wahlkampfzeiten immer wieder – gibt es neben Forderungen nach besseren strafrechtlichen Mitteln stets auch den Hinweis auf die Aufgaben der Jugendhilfe und insbesondere der Jugendsozialarbeit. Das ist Teil eines mehr und weniger aufregenden Rituals – aber hat Jugendsozialarbeit überhaupt etwas mit delinquenten Jugendlichen zu tun? Welche Bedeutung hat es für die Jugendsozialarbeit, wenn junge Menschen Straftaten begehen?